Mittwoch, 23. September 2015

Sound of Bronkow Tag 2, Dresden, 05.09.15

The Sound of Bronkow Music Festival 
Tag 2 mit den Konzerten von
  Lotta sleeps (35 min)
  Lilly among clouds (40 min)
  The Moonband (60 min)
  Binoculers (50 min)
  NovemberDecember (60 min)
  The Weather Station (50 min)
Ort: Societaetstheater Dresden
Datum: 5. September 2015
Zuschauer: knapp 300


Der zweite Tag des Sound of Bronkow Musikfestivals begann traditionell im Apfelgarten und das bei schönstem Wetter. Später am Tag wurde der Garten in das Foyer umgepackt, als die Regenwolken das Regime übernahmen und ich war sehr beeindruckt wie problemlos und ruhig das klappte.  Die Dresdner Band Lotta sleeps mit fünf jungen Männern auf der Bühne und vielen Instrumenten (u.a. Geige, Trompete und eine Cigarbox-Gitarre darunter) durfte den Auftakt des Tages machen. Sie verbreiteten so viel gute Laune, dass ich mir spontan ihre zwei Tonträger mit eingepackt habe. Was für ein wunderbarer Beginn!
 

Setlist Lotta Sleeps:
01: To Rome, to Rome
02: Woods of Birnam
03: 100
04: Set a fire to your hometown
05: Pale blue dress
06: Slow down
07: Mr Bonaparte 


Weiter ging es mit Lilly among clouds, die live aus dem Soundcheck heraus das Konzert begann. Lilly Brüchner sang zunächst ihre Lieder zur Gitarre, und wechselte später ans Keyboard. Der erste (und wirklich bleibende Eindruck) war DIESE STIMME! Dann - sympathisch - dieser fränkische Dialekt... Sie nahm sich Zeit, zu ihren Songs einiges zu sagen. Z.B. bei Blood & history die ihrer Meinung nach häufig überzogenen Ansprüche an Familie und Verwandtschaft. Als müsste da alles immer eia popeia sein. Außerdem bestand sie darauf, dass doch jede und jeder auf gewissen Eigenheiten bestehen sollte, auch wenn dazu ein bisschen Mut gehört. Mein klarer Höhepunkt, der mich auch echt ein bisschen mitgenommen hat war Your hands are like home (aber auch Lilly musste hier zittern und hatte schließlich Tränen in den Augen...). Zum Ende hin durften wir schließlich auch mit-oh-en und hatten damit wohl gerade einen der Höhepunkte des Sound of Bronkow erlebt.


Tourdaten Lily among clouds
17.09. Erlangen - E-Werk
18.09. Chemnitz - Atomino
19.09. Magdeburg - Moritzhof
20.09. Berlin - Monarch
21.09. Hannover - Warenannahme
22.09. Rostock - Helgas Stadtpalast
23.09. Hamburg - Reeperbahn Festival
26.09. Düsseldorf - FFT



Anschließend füllte die Moonband die Bühne bis zum Rand. So viele Menschen - dabei fehlte sogar noch die Schlagzeugerin! Sie spielten eine sehr traditionelle Variante des Folk und z.B. einige Cover (u.a. von Bob Dylan). Ihre Verfahrensweise beschrieben sie dabei so: Man nimmt einen traurigen Text und macht eine lustige Melodie dazu. Ich fand das sympatisch und solide. Es passte gut in den Sommernachmittag, hat mich aber nicht aus den Pantoffeln gehauen.


Mein erstes herbeigesehntes Highlight des zweiten Tages war das Konzert mit Binoculers. Das stand nun im Kleinen Saal auf dem Plan. Der Saal war gut gefüllt, aber es kamen wohl diesmal noch alle herein, die dabeisein wollten. Das Set war von Anfang an toll und die Aufmerksamkeit wie die Begeisterung des Publikums hoch. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir vor allem Songs aus der zweiten Hälfte des Sets. Z.B. fand ich  Agravic ganz und gar großartig und herzbrechend. Die ganz großen Highlights des Sets waren für mich die beiden finalen Stücke Monsters und The place where you come from. Natürlich baten wir um Zugaben (und ich war mir schon etwas unsicher, ob es nach dem starken Finale so eine gute Idee war). Es gab einen Binoculers-Knaller hintendran - ich habe förmlich noch das zutiefst verlassene Bow and Arrow aimed at the horizon in meinen Ohren. Was für ein Gänsehautmoment! Wirklich ganz, ganz wunderbar war das wieder gewesen. 


Setlist Binoculers:
01: Shine And Then Gone
02: Repeller Boat
03: Where The Water Is Black
04: Moonbeams
05: Islands
06: Black/White Bird
07: Contrails
08: Agravic
09: Monsters
10: The Place You Come From


11: Bow & Arrow (Z)


Im Großen Saal ging es weiter mit den Dänen NovemberDecember. Das war prima poppig und entspannt, aber letzlich nicht so mein Fall, zumal sie sich in ihrer Attitüde meiner Meinung nach auch ein bisschen zu ernst nahmen. So nutzte ich die Zeit, um ein bisschen zu essen und am Merchstand nach dem Neusten zu sehen und vielleicht auch ein paar Schwätzchen zu machen. Denn ich wusste ja, im nächsten Slot wollte ich pünktlich und ganz und gar aufmerksam sein können!

(c) Michael Reich
Denn ich hatte sehr große Erwartung an The weather Station aus Kanada. Seit ich David Simard zu Gast gehabt hatte, der mir von seiner Landsmännin Tamara Lindemann vorgeschwärmt hatte, war ich neugierig darauf gewesen, sie auch einmal live zu erleben. Zum Glück war die Tour durch Deutschland so gelegt, dass ich sie in Dresden sehen konnte, denn alle Stationen waren schrecklich weit weg von Karlsruhe. Für die Tour hatte sie aus der Band Ben Whiteley am Bass mitgebracht und Erik Heestermans aus den Niederlanden für die Drums gewonnen. Das war eine prima Besetzung und sie spielten wunderbar zusammen auf. Die Stimme von Tamara stand im Mittelpunkt, wurde aber gut gestützt durch Drums und Bass und die Gitarre. 

(c) Michael Reich
Leider war Tamara ein bisschen erkältet (für das nächste Konzert war dann die Stimme endgültig weg) und so war sie ein bisschen unschlüssig, ob sie uns mit einer Zugabe wirklich eine Freude machen könnte. Sie sagte in etwa ihr singen würde sich heute so anfühlen wie wohl für dem Drummer, wenn er keine Sticks nehmen kann, woraufhin es natürlich eine kleine Einlage von den Drums ohne Sticks gab. In Erinnerung geblieben ist mir außer den wunderschönen und filigranen Liedern auch ihre ruhige und doch bestimmte Art, über ihre Songs zu reden.

There’s this song – this one song called ‘Shy Women’ – it’s about a little moment – a friend and I meet, and she doesn’t feel that she can reveal her own darkness to me – so we talk about nothing.  It stuck with me.  In the end I wrote that it would be a ‘luxury to be not so ashamed’.  I meant that – I didn’t realise I did till the record was done and I was home.  But I meant that.  It is a luxury, though.  To allow yourself to not disappear.  To allow someone else that as well.

Das Ende dieses Konzertes war für mich das Ende des zweiten Tages und des Festivals (den Sonntag musste ich mir schenken). Aber wie hatte sich das wieder gelohnt nach Dresden zu kommen. Alle erhofften Highlights hatten meine Erwartungen übertroffen und gleich mehrer andere Bands hatten mein Herz erobert. Vielen Dank an die kumpels and friends für all die Liebe und die Arbeit!
(c) Michael Reich
 
Setlist The Weather Station:
01: Don't understand
02: Flood Plain
03: Shy women
04: All of it was mine
05: Like Sisters
06: It came so easy (solo)
07: I mined (solo)
08: Personal eclipse (solo)
09: Nobody 

10: Way it is way it could be (Z)


Tourdaten in/um Deutschland:
04.09. München, Hauskonzerte.com
05.09. Dresden, Sound of Bronkow Festival
10.09. Berlin, Privatclub
11.09. Hamburg, Aalhaus 

20.11. Brüssel, Botanique 

Alle Bilder vom Festival:

 

 

1 Kommentare :

E. hat gesagt…

schön, deine eindrücke lesen zu dürfen.
um einige auftritte beneide ich dich sehr, aber
letztlich für das sob in gänze.
dass du die moonband so stiefmütterlich behandelst,
verwundert mich allerdings, passte sie doch m.e.
gut in dein beuteschema. ich erlebte sie stets
enthusiastisch und belebend, aber auch immer mit
einer umspielten melancholischen note.
the weather station habe ich diesen sommer
verpasst...

 

Konzerttagebuch © 2010

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