Dienstag, 4. Februar 2014

Erik Penny, Köln, 31.01.14


Konzert: Erik Penny
Ort: Stereo Wonderland, Köln
Datum: 31.01.2014
Dauer: 75 min
Zuschauer:gefüllt bis zum Anschlag, geschätzt ca. 70



von Petra aus der Nähe von Köln

Erik Penny, ein Name, zu dem ich bis vor kurzem weder ein Gesicht noch einen bestimmten Musiktitel hätte zuordnen können. Etwas überrascht sind wir schon, als wir um kurz vor halb neun einen ersten Blick in das Stereo Wonderland werfen. Die überschaubare Bar ist schon so gut gefüllt, dass wir uns ernsthaft fragen, ob wir da wohl überhaupt noch hinein passen. Der gebürtige US Musiker, seit einigen Jahren mit Wohnsitz in Berlin – und übrigens ganz hervorragenden Deutschkenntnissen – hat ganz offensichtlich eine treue Fangemeinde in Köln. Eine bunt gemischte Truppe netter Menschen, die gerne noch ein wenig enger zusammenrückt, um auch uns noch etwas Platz zu machen. Und wir sind bei Weitem nicht die letzten, die freundlich aufgenommen werden. 


Als Erik kurz darauf die kleine Bühne betritt, wird schnell klar, was sein Publikum so an ihm schätzt. Diesen Abend bestreitet er alleine mit der Akustikgitarre und seiner wunderbar warmen Stimme. Man merkt ihm sofort an, mit wie viel Freude und Leidenschaft er seine Lieder vorträgt. Schon als ich mir vor dem Konzert einige davon via Soundcloud anhörte, fiel mir auf, dass er seine Herkunft nicht verleugnen kann, denn die spiegelt sich im Stil sehr vieler seiner Songs wieder. Besonders sein letztes Album Heart Bleed Out, über Pledge Music realisiert, ist wesentlich geprägt vom „Americana“. Dabei sind viele seiner Melodien eingängig, die Lyrics, manchmal persönlich und über die Liebe, das Leben allgemein. Inspiriert von der Wüstenlandschaft, in der Penny aufwuchs sowie der Zeit, die er in L.A. verbrachte, werden Erinnerungen geteilt, die auch das amerikanische Lebensgefühl wieder geben. Vom ersten Ton an macht es großen Spaß diesem sympathischen Singer/Songwriter zuzuhören – bei seinen souverän dargebotenen Stücken wie auch den zahlreichen kleinen Plaudereien, die er zwischen den einzelnen Liedern mit uns, seinen Zuhörern, sehr offen und ungekünstelt, führt. Das Gitarrenspiel ist für mich Genuss pur und Erik beherrscht es wirklich perfekt. 

Die nicht vorhandene Setlist kann ich leider nicht mehr rekonstruieren. Dazu waren mir die Lieder einfach nicht geläufig genug. Beim Anhören der beiden Alben, in deren Besitz ich jetzt bin – neben dem aktuellen Album Heart Bleed Out freue ich mich ganz besonders Erik Penny & Band, Live At The Sofa Sessions entdeckt zu haben, das, in Eriks Wohnzimmer aufgenommen, wirklich ein ganz besonderes Schätzchen ist - erkenne ich natürlich einige der Lieder wieder, die gespielt wurden. So wie Flowers and Fire, ein sehr schönes Stück, das sofort im Gehörgang hängen bleibt. Oder auch Heart Bleed Out, Titelsong des gleichnamigen Albums. Und natürlich Another Way Of Talking und ich glaube auch ziemlich sicher Old Enemies. Nicht zu vergessen Under The Gun, das wunderbare Honey Please und Bend, das ich ganz besonders mag. Ein gelungenes Cover von Bad Moon Rising war eine von drei Zugaben – „Im Land der Zugaben“ (O-Ton Erik Penny). 

Nach diesem Abend im gut aufgeheizten Stereo Wonderland, den wir sehr genossen haben, hat Erik Penny zwei weitere Fans gewonnen. Und ich weiß nun am Ende meines Berichts eine ganze Menge mehr über einen interessanten Musiker, der vorher für mich ein doch eher unbeschriebenes Blatt war. Eine tolle Neuentdeckung für mich!



2 Kommentare :

Lydia hat gesagt…

Feiner Bericht über einen wunderbaren Musiker, den ich zu gern ein 4. Mal live gesehen hätte (bisher 2 x als Support von Gus Black, ist der hier bekannt?, wenn nein bitte ändern! und einmal im Vorprogramm von Milow)

Sein neues Album kenne ich zwar noch nicht, aber ansonsten mag ich seine älteren Sachen schon lieber, das Album Footprints sowie die EP aus der gleichen Zeit (noch vor dem Umzug nach DE) liefen bei mir lange in Dauerschleife und führten dazu, dass ich seinerzeit auf lastfm für über 60% seiner gesamten Scrobbels verantwortlich war. Sieht inzwischen etwas anders aus.. ;)

Die nicht erkannten Stücke könnten Santa Ana (einer der tollsten Songs, die ich überhaupt kenne) und / oder Black Bob gewesen sein, die spielt er zum Glück immer noch öfters.

Petra hat gesagt…

Vielen Dank, Lydia! Es freut mich sehr, wenn Dir der Bericht gefallen hat :-)!
Ja, mit den Songs könntest Du recht haben!

 

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