Konzert: Kathleen Edwards
Ort: Studio 672, Köln
Datum: 02.03.2012
Zuschauer: gut 100 (fast ausverkauft)
Dauer: Kathleen Edwards 95 min, Hannah Georgas 30 min
Der Mann mit Cowboyhut gab die Richtung vor; im Studio 672 wurde heute Folk mit einer ordentlichen Portion Country und Americana geboten. Als ich um halb acht vollkommen abgehetzt ankam (nicht jeder freitägliche Arbeitstag endet um 15 Uhr), spielte der Supportact Hannah Georgas bereits. Viel (wenn überhaupt) habe ich aber offenbar nicht verpasst, die Kanadierin spielte nämlich exakt 30 min, vermutlich hatte ich das ganze Programm mitbekommen. Die Musikerin, die von einem Gitarristen begleitet wurde (und ab und zu von einem Beat von Band), spielte wunderschöne Stücke, die mich manchmal an Feist erinnerten und die alles andere als lästige Zeitkiller waren.
Auch das lange Set von Kathleen Edwards enthielt keine Längen, obwohl Cowboy-Folk wirklich nicht mein musikalisches Lieblingsgenre ist. Die Musikerin aus Ottawa (auch in Kanada gibt es riesige Rinderherden, die berittene Landwirte erfordern) war mit großer Band angereist. Sie wurde von zwei Gitarristen (bzw. einem Keyboarder), einem Schlagzeuger, einem Bassisten und Hannah Georgas als zusätzliche Stimme begleitet. Der Job des einen Gitarristen bestand darin, die typischen Westerngeräusche zu erzeugen. Wenn die fehlten, wenn die Musik also popiger wurde und weniger nach kilometerlangen schnurgeraden amerikanischen Landstraßen klang, wurde es besonders hörenswert! Mein Lieblingslied war aber trotzdem eines, das im Prinzip in meinem musikalischen Universum unhörbar wäre. Goodnight California hat eine unwiderstehliche Melodie, eine tolle Geige am Anfang, irrte aber irgendwann in ein Dire Straits Gitarrensolo (also das scheußlichste musikalische Element der Welt), das Applaus auf offener Szene erzeugte (das Klatschen nach der Landung der Musik), pfui! Trotzdem - warum auch immer - war Goodnight California brillant!
Aber auch Change the sheets, House full of empty rooms, In state und Chameleon / Comedian waren Knüller, stellvertretend für ein kurzweiliges und hervorragendes Konzert, obwohl die Stimme der Sängerin, die mich an die von Amy Millan von den Stars erinnert, im Laufe des Abends immer brüchiger wurde (sie kommentierte das mit "shit-ass singing"). Mit mehr Mühe morgen früh noch etwas ausführlichere Schilderungen, z.B. über die hohe Pulloverquote im Publikum, George-Lucas-Bärte, Wilcos Abenteuer auf Busdächern und nächtliches Schlittschuhlaufen über Ottawas Kanäle.
Setlist Kathleen Edwards, Studio 672, Köln:
01: Pink Champagne
02: Mint
03: Empty threat
04: Asking for flowers
05: Goodnight California
06: In state
07: Chameleon / Comedian
08: Hockey skates
09: Run
10: House full of empty rooms
11: Sidecar
12: Back to me
13: A soft place to land
14: 12 Bellevue
15: Change the sheets
16: Six o'clock news (Z)
17: For the record (Z)
Ort: Studio 672, Köln
Datum: 02.03.2012
Zuschauer: gut 100 (fast ausverkauft)
Dauer: Kathleen Edwards 95 min, Hannah Georgas 30 min
Der Mann mit Cowboyhut gab die Richtung vor; im Studio 672 wurde heute Folk mit einer ordentlichen Portion Country und Americana geboten. Als ich um halb acht vollkommen abgehetzt ankam (nicht jeder freitägliche Arbeitstag endet um 15 Uhr), spielte der Supportact Hannah Georgas bereits. Viel (wenn überhaupt) habe ich aber offenbar nicht verpasst, die Kanadierin spielte nämlich exakt 30 min, vermutlich hatte ich das ganze Programm mitbekommen. Die Musikerin, die von einem Gitarristen begleitet wurde (und ab und zu von einem Beat von Band), spielte wunderschöne Stücke, die mich manchmal an Feist erinnerten und die alles andere als lästige Zeitkiller waren.
Auch das lange Set von Kathleen Edwards enthielt keine Längen, obwohl Cowboy-Folk wirklich nicht mein musikalisches Lieblingsgenre ist. Die Musikerin aus Ottawa (auch in Kanada gibt es riesige Rinderherden, die berittene Landwirte erfordern) war mit großer Band angereist. Sie wurde von zwei Gitarristen (bzw. einem Keyboarder), einem Schlagzeuger, einem Bassisten und Hannah Georgas als zusätzliche Stimme begleitet. Der Job des einen Gitarristen bestand darin, die typischen Westerngeräusche zu erzeugen. Wenn die fehlten, wenn die Musik also popiger wurde und weniger nach kilometerlangen schnurgeraden amerikanischen Landstraßen klang, wurde es besonders hörenswert! Mein Lieblingslied war aber trotzdem eines, das im Prinzip in meinem musikalischen Universum unhörbar wäre. Goodnight California hat eine unwiderstehliche Melodie, eine tolle Geige am Anfang, irrte aber irgendwann in ein Dire Straits Gitarrensolo (also das scheußlichste musikalische Element der Welt), das Applaus auf offener Szene erzeugte (das Klatschen nach der Landung der Musik), pfui! Trotzdem - warum auch immer - war Goodnight California brillant!
Aber auch Change the sheets, House full of empty rooms, In state und Chameleon / Comedian waren Knüller, stellvertretend für ein kurzweiliges und hervorragendes Konzert, obwohl die Stimme der Sängerin, die mich an die von Amy Millan von den Stars erinnert, im Laufe des Abends immer brüchiger wurde (sie kommentierte das mit "shit-ass singing"). Mit mehr Mühe morgen früh noch etwas ausführlichere Schilderungen, z.B. über die hohe Pulloverquote im Publikum, George-Lucas-Bärte, Wilcos Abenteuer auf Busdächern und nächtliches Schlittschuhlaufen über Ottawas Kanäle.
Setlist Kathleen Edwards, Studio 672, Köln:
01: Pink Champagne
02: Mint
03: Empty threat
04: Asking for flowers
05: Goodnight California
06: In state
07: Chameleon / Comedian
08: Hockey skates
09: Run
10: House full of empty rooms
11: Sidecar
12: Back to me
13: A soft place to land
14: 12 Bellevue
15: Change the sheets
16: Six o'clock news (Z)
17: For the record (Z)
7 Kommentare :
Das Gitarrensolo bei Goodnight California klingt nach Wilco und die sind toll und nicht pfui.Koah Ahnung von nix, der Christoph!
Wer predigt hier immer, daß Musik auf Platte irrelevant ist? Das war ein Bon Jovi Gedächtnis Solo mit passender Reaktion des Publikums!
Dire Straits natürlich, nicht Bon Jovi. Jetzt habe ich Pest mit Cholera verwechselt.
Nix Musik auf Platte. Ich habe mir ein Live-Youtube Video des Songs angesehen. Das Gitarrensolo klingt nach Wilco und das ist auch gut so. Die anderen Vergleiche, die du bringst, passen nicht. Und Dire Straits waren teilweise gar nicht übel, das erste Album ist ein Klassiker. Unverschämt, die auf eine Stufe mit Bon Jovi zu setzen.
Koah Ahnung von nix, der Christoph!
Goodnight California war ganz klar das beste Stück des Abends!
Hast Du rechts in Höhe des Pfeilers gestanden und fleißig Notizen gemacht?
Ertappt, Uwe! :-)
Hab ich mir doch gedacht... Ich stand links von Dir. Nach fast 2 Jahren lesen und ab und an gastschreiben tatsächlich das erste Mal das wir zusammen auf einem Konzert waren.
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