Samstag, 7. Januar 2012

My Year In Lists: die besten und schlechtesten Konzerte des Jahres (Nelle)




My Year In Lists: die besten und die schlechtesten Konzerte des Jahres
von: Nelle aus Essen

Dieses Jahr habe ich mir mit allen Jahreslisten schwer getan. Ständig schwankte ich zwischen zu vielen und zu wenigen guten Alben, Songs und Konzerten für die Listen. Nachdem bereits Albenliste (#1 The Answering Machine - Lifeline) und Songliste (#1 & 2 Locas in Love - An den falschen Orten & Jens Lekman - Waiting for Kirsten) fertig waren, habe ich nun auch eine vorläufige Konzertliste erstellt. Richtig zufrieden bin ich damit noch nicht, aber hiermit ist sie nun offiziell und für immer unabänderbar.

15: The Wave Pictures, Steinbruch, Duisburg (13.09.11)

Fast hätte hier die unvergleichliche Christiane Rösinger gestanden, aber es sind doch die englischen Wave Pictures geworden. Ich besitze nur das Album Instant coffee baby, die ca. 100 anderen Tonträger müssen aber auch großartig sein.

14: Sir Simon Battle, Motoki Wohnzimmer, Köln (22.10.11)

Ein Hoch auf die Tomte-Pause, endlich hat der gute Mann mal wieder Zeit für seine eigene Musik. Konzerte im Motoki Wohnzimmer waren hier glaube ich schon häufiger zu lesen, für mich war es der erste Besuch dort. Sitzen, Maracujalimonade, Simon. Perfekt.

13: Sam Duckworth, The Windmill, London (18.08.11)

Im August war ich in London und habe dort ein Konzert von Sam Duckworth (der Typ von Get Cape. Wear Cape. Fly) besucht in der Brixton Windmill. Großartig! Das Konzert war wohl nicht wirklich groß angekündigt worden, daher waren hauptsächlich Freunde und Bekannte des Musikers da. Hat zusammen mit einem weiteren Gitarristen Stücke vom "Soloalbum" The mannequin gespielt sowie ein altes Get Cape.-Stück (Once more with feeling).

12: MIT, Kammermusiksaal des Deutschlandfunks, Köln (25.06.11)

Zuvor war ich schon beim fantastischen Konzert der sensationellen Jeannel im belgischen Viertel. Nun ging es in den Süden der Stadt in den Kammermusiksaal des Deutschlandfunks. Soundtechnisch also schon mal ganz, ganz weit vorn. MIT spielten nahezu ausschließlich ihr aktuelles Album Nanonotes auf der nur spärlich in blaues Licht getauchten Bühne. Ich glaube, man hätte Schlagzeuger, Keyboard/Knöpfchenmann und den Sänger auch in drei verschiedene Räume stellen können, das Set wäre genau so gewesen - alle scheinen so in ihre jeweilige Musikausübung vertieft zu sein, dass die Kraftwerk-Referenzen nicht nur
musikalischer Natur waren... Anschließend spielten die mir damals überhaupt nicht bekannten Austra aus Kanada, die ich anfangs mäßig und erst ab dem Stück "Lost it" gut fand.

11: Locas in Love, Druckluft, Oberhausen (29.09.11)

Was für eine wundervolle Kombination! Peer und Locas in Love gemeinsam (bzw. nacheinander). Locas in Love mochte ich viele Jahre nicht sonderlich, mag sie aber inzwischen endlich sehr gerne und das war ein wundervolles Konzert. Knapp an der Top 10 vorbei!

10: Peer, Druckluft, Oberhausen (29.09.11)

Peer waren eigentlich die Vorband, haben es in der Jahresliste aber sogar einen Platz vor Locas in Love geschafft. Während die meisten deutschen Rock/Pop/Bla-Bands zuletzt nur mäßiges Material veröffentlicht haben, haben Peer ein Album mit einer großen Ansammlung Hits, die nie welche sein werden, veröffentlicht. Den besten, Schutzraum, habe ich einige Monate vorher bereits live gehört in einer Coverversion durch ClickClickDecker. Damals dachte ich, dass er seinen besten Song seit Jahren geschrieben hätte, doch es war nur ein Cover...

09: Stornoway, Gebäude 9, Köln (13.04.11)

Stornoway ganz wundervoll und natürlich auch eins meiner Lieblingskonzerte 2011. In etwa alle Lieder von meinem Lieblingsalbum Album 2010 und noch ein paar weitere. Das inzwischen übliche Stecker-raus-und-unverstärkt-spielen ist vermutlich bei keinem Lied wundervoller als We are the battery human! Ein ganz bisschen enttäuscht war ich, dass nur die Zugaben unplugged waren, da sie am Vortag in einer anderen Stadt die zweite Konzerthälfte komplett so gespielt haben.

08: Kettcar, Gleis 22, Münster (18.12.11)

In so kleinem Rahmen habe ich Kettcar seit vielen, vielen Jahren nicht mehr gesehen und so gut auch nicht. Schöne Setlist, guter Sound, die lauteren Stücke direkt
"on-the-point" anstatt im Lärm zu versinken. Sie spielten eine großartige Mischung der drei veröffentlichten Alben und in den letzten Zugaben gab es noch drei neue Stücke.

07: The Notwist, Juicy Beats Festival, Dortmund (30.07.11)

Seit Jahren weiß ich, dass die Band fantastisch ist, habe mich aber dennoch nicht groß mit ihnen beschäftigt. Das Konzert hat mich entsprechend umgehauen.

06: The Weakerthans, Traumzeit Festivcal, Duisburg (02.07.11)

Erstmals war ich für einen Tag beim Traumzeit Festival in Duisburg, hauptsächlich wegen den Weakerthans. Auszug aus meinem Gastbeitrag auf dieser Seite:
"Glücklicherweise war ich nicht der einzige, der auf einen Sitzplatz verzichtete und sich in den Raum zwischen Bühne und Tribüne stellte. Im Publikum schnell das gewohnte Weakerthans-Publikum-Bild: Alle freuen sich und strahlen selig lächelnd John K. Samson (und manchmal auch seine Mitmusiker) an. Nach etwa 70 Minuten und einer kurzem Zugabe war das Konzert vorbei, der Applaus wallte aber noch minutenlang zwischen den stählernen Wänden. Die hatten den Sound zuvor während den lauteren Stücken etwas demontiert, aber das ging in Ordnung. Das traf weniger auf zwei Damen vor mir zu, die durch ständiges Kreischen Stahlwände zum Schwingen und Trommelfelle zum reißen brachten. Eigentlich hatte ich mir Hoffnung gemacht, dass WDR 3 das wohl aufgezeichnete Konzert Ende des Sommers noch ausstrahlt, aber da werden schon allein aus der Mikrofontonspur so viele schrille Höhen rauszufiltern sein, dass sich sicher keiner die Arbeit machen wird..." (Nachtrag: Es wurde tatsächlich nie gesendet)
Link
05: Emmy the Great, Blue Shell, Köln (22.11.11)

Konzerttagebuch-Oliver fand es in Paris doof, ich fand es in Köln umso besser. Punkt.

04: Okkervil River, Haldern Pop Festival, Rees-Haldern (12.08.11)

Ähnlich wie bei Notwist... Ich habe ein paar Lieder der Band, weiß dass sie gut ist, höre sie aber nie richtig. Vor einigen Jahren waren sie schon einmal in Haldern und da waren sie auch einer meiner Lieblingsauftritte. Dennoch habe ich danach keine CD gekauft o. ä. Der Auftritt jetzt war noch einmal eine ganze Ladung besser, unheimlich euphorisierend und mein absolutes Festivalhighlight 2011. Ich kannte nahezu nichts, was gespielt wurde, aber alle Titel waren großartig. Auch das Publikum war absolut begeistert - trotzdem ist im Nachhinein das Konzert seltsamerweise nirgendwo in den Listen mit den besten Auftritten des Festivals aufgetaucht. Eine CD habe ich mir auch dieses mal nicht gekauft danach. Vielleicht sollte das ein Vorsatz für 2012 sein?

03: The Kabeedies, Amp, Münster (08.04.11)

Damals an anderer Stelle geschrieben: "Endlich wieder ins tolle Amp! Die Vorband The Bumblebee Massacre klang wie derzeit alle jungen deutschen Indiebands, also wie eine Mischung aus Kilians, Beat!Beat!Beat! und Konsorten. Die Kabeedies kannten zwar nicht viele (es waren wohl mehr für die Vorband da), sie kamen aber phänomenal an. Grandiose Band, aber das sage ich ja schon die ganze Zeit. Anwärter auf die Top 5 Konzerte des Jahres."





02: Noel Gallagher's High Flying Birds, Palladium, Köln (04.12.11)

Meine erste selbstgekaufte CD war "Definitely maybe", damit war ich in der Grundschule ein absoluter Außenseiter zwischen DJ Bobo und Kelly Family Fans. Oasis hatte ich zweimal live besucht, jeweils in der Düsseldorfer Philipshalle. Davon abgesehen, dass die Halle grässlich ist, hatte ich beide mal Pech und stand nur sehr weit hinten, hinter dem Wellenbrecher im vorderen Drittel der Halle (z. B. fuhren einmal hier in der Stadt keine U-Bahnen und ich kam erst lange nach Einlass zur Halle). Umso erfreuter war ich, als ich bei Noel G. nun sehr, sehr weit nach vorne kam. Im dritten Anlauf konnte ich ihn nun erstmals sehen! Zu objektiven Aussagen bin ich beim guten Herrn G. nicht fähig, daher nur der Verweis auf Christophs Konzertbericht für sachliche Informationen und vor allem - und immer wieder - danke an eben jenen Christoph für die Karte für das ausverkaufte Konzert.

01: Warpaint, Kulturkirche, Köln (28.06.11)

Ohne Worte. ... ... ...

Bleiben noch die miestesten Konzerte des Jahres. Mist waren z. B. Heat vor Warpaint und Delay Trees vor iLiKETRAiNS. Grausig Julia Marcell in Haldern. Der erste Platz geht aber mit weitem Abstand an Souls Department, die irgendein Verwirrter als Vorgruppe für Esben and the Witch im Gebäude 9 gebucht hatte. Am Folgetag schrieb ich an anderer Stelle "Herren im mittleren Alter, die mal nach Chris Norman, mal nach ZZ Top, mal nach Nickelback klangen. Dazu nie um eine Rockpose verlegen. Was sollte das und wer hat das gebucht?" Dem ist nichts hinzuzufügen. Ach Moment, fällt was auf? Bei allen schlechtesten Konzerten war auch Konzerttagebuch-Christoph dabei... huch. ;-) Aber er war ja auch bei vielen Konzerten der Bestenliste (u. a. Platz 1 und 2), insofern kann es nicht an ihm gelegen haben.

Fotos: Nelle (Emmy The Great), Christoph



5 Kommentare :

Oliver Peel hat gesagt…

Schöne Liste, Nelle! Das neue Album von Emmy The Great mag ich, es ist wirklich gelungen. Das Konzert in Paris taugte aber nix, das haben auch andere so gesehen.

Guido hat gesagt…

Manchmal ist Köln doch besser als Paris.
Ich war auch bei Emmy und fand es sehr schön.

Kathrin (Wusel ;) ) hat gesagt…

Ich fand das Konzert in Paris sehr schön - aber es stimmt trotzdem, was meine Vorredner da sagen: Manchmal ist Köln doch besser als Paris. :)

In Paris war es aber auch irgend so eine Kombination aus verschiedenen weiblichen Künstlern (irgend eine neue Konzertreihe, glaub ich) und die eine "Vor-Sängerin" war ja derartig seltsam, vielleicht hat das einem die Sinne vernebelt.

Schade, dass ich nicht bei Kettcar in Münster sein konnte. Hach.

Oliver Peel hat gesagt…

Kathrin, du gehst auf das gleiche Konzert wie ich und sagst nichts? :-)

Meintest du mit der seltsamen Vorsängerin Anna Aaron oder Susanne Sundfor?

Nelle hat gesagt…

Kathrin, Du liest hier auch mit?
Die allerbesten Grüße! :-)

 

Konzerttagebuch © 2010

Blogger Templates by Splashy Templates