Freitag, 31. August 2007

M.I.A., Emilie Simon, Rock en Seine, 24.08.07

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Konzerte: M.I.A., Emilie Simon

Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 24.08.2007
Zuschauer: so einige


So und jetzt noch kurz ein paar Worte zu zwei Damen, die am ersten Festivaltag auf der Scène de la cascade auftraten, mich aber leider nur optisch überzeugen konnten.

Emilie Simon ist in Montpelier, Frankreich, aufgewachsen und schaffte ihren Durchbruch mit dem Soundtrack zum Film "La Marche De L'Empereur (es ging um Pinguine), wofür sie sogar eine Nominierung für den César einheimste. Bemerkenswert ist, daß die Amerikaner den Film damals gerne kaufen wollten, aber einen anderen Soundtrack haben wollten, die Musik von Emilie Simon war ihnen zu anspruchsvoll! Auch mit dem Album "Végétal" hatte die hübsche Französin Erfolg (Sieg beim Victoire de la musique) aber mir erschien das Ganze immer als ein bißchen zu nett (habe wohl einen anderen Geschmack als der Durchschnittsamerikaner!), um mir wirklich zu gefallen. Das Konzert bei Rock en Seine bestätigte letztendlich mein Urteil: ganz angenehm zu hören, aber eine Spur belanglos. Vor allem klang es mir zu sehr nach Kate Bush. Diese Assoziation wurde auch dadurch bekräftigt, daß Emilie, die Gitarre und Piano spielte, am Ende eine im übrigen ziemlich gute Cover-Version von "Mercy Street", nach Peter Gabriel brachte, der mit... ja genau, Kate Bush zur gleichen Zeit "Don't Give Up" aufnahm.

Die zweite Dame, Matahangi "Maya" Arulpragasam", bekant als M.I.A., ist mit ihren 30 Jahren in etwa gleich alt wie Emilie Simon und hat ebenfalls bei den Kritikern einen Stein im Brett. Gerade ist ihr zweites Album "Kala" erschienen und schon hagelt es - wie schon beim 2005er Erstling "Arular" - Bestnoten: 9 Punkte von Spiegel-Online, 8 vom NME, eine hohe Wertung in der englischen Uncut, etc.

Ich hingegen, konnte das Rumgerappe und Gehampel kaum ertragen und als der mit einer dicken, schweren Goldkette behangene Kollege "African Boy" zur Verstärkung auf die Bühne kam, war der Ofen ganz aus. Ich verließ den Ort des Geschehens fluchtartig!

Natürlich ist das alles Geschmacksache, M.I.A. mit Sicherheit kreativ und innovativ, aber trotzdem muß man Nerven wie Drahtzeile haben, um ein Album oder Konzert der Dame in einem Rutsch durchzuhören...



Mittwoch, 29. August 2007

Devotchka, Rock en Seine, 26.08.07

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Konzert: Devotchka

Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 26.08.2007OU
Zuschauer: so einige


Nach Bat For Lashes gab es um 15 Uhr 30 erneut interessante Musiker auf der "Scène de la Cascade" zu bestaunen. Von Devotchka hatte ich vorher noch nichts gehört, oder gesehen und wußte deshalb nicht; was mich da erwartete. Ein kurzer Blick auf die Bühne genügte aber bereits um eine ungefähre Einordnung des Stils der Amerikaner vornehmen zu können. Insbesondere die gewaltige Tuba von Jeanie Schroder stach ins Auge, aber auch die diversen anderen Instrumente, als da wären: Trompeten, Glockenspiel, Akkordeon, Piano, Kontrabass, etc. fielen gleich auf. Sofort kam natürlich auf Knopfdruck die Assoziation zu Aracade Fire, aber auch zu Gogol Bordello und Beirut. Manchmal (dann wenn schnell aufgespielt wurde) fühlte man sich beim Zuhören wie auf einer Zigeunerhochzeit, ein anderes Mal wie bei einer alternativen Oper. Aber auch an Filmmusik fühlte ich mich spontan erinnert.

Eigentlich kein Wunder, schließlich haben die Amerikaner, die aus Denver, Colorado stammen und von Sänger und Songwriter Nick Urata angeführt werden, weite Teile des Soundtracks zu dem erfolgreichen Film "Little Miss Sunshine" beigesteuert. Insofern schade, daß ich im Dezember 2006; als ich zur Weihnachtszeit in Deutschland weilte, einen Kudamm-Bummel dem Kinobesuch, den meine Frau, Mutter und Schwester dann ohne mich antraten, vorzog...

Nun bin ich also mit achtmonatiger Verspätung auch auf Devotchka gestoßen und ich danke den Veranstaltern von Rock en Seine, daß sie diese kuriose, aber gute Band mit ins Programm genommen haben. Da ich vorher keine CD von ihnen besaß, kann ich natürlich kaum Aussagen zu etwaig gespielten Titeln machen, glaube aber, den ein oder anderen Titel, der auf der von mir im Anschluß erworbenen CD "How It Ends" (2004) enthalten ist, aufgrund des Konzertes wiedererkannt zu haben. Vor allem "Twenty-Six Temptations" sagt mir irgendwie etwas. Die ganze CD ist im übrigen hörens- und empfehlenswert, genau wie ich einen Konzertbesuch von Devotchka jedem, der mit Musik von Künstlern wie Arcade Fire, Gogol Bordello, Beirut oder auch den Decemberists etwas anfangen kann, ans Herz lege.

Photos mit freundlicher Genehmigung von Robert Gil:www.photosconcerts.com




The Gossip, Frankfurt, 28.08.07

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Konzert: The Gossip & Wet Dog
Ort: Cooky's, Frankfurt
Datum: 28.08.2007
Zuschauer: restlos ausverkauft


Von The Gossip habe ich vor zwei, drei Jahren zum ersten Mal gehört. Das Lied, das ich da im Radio gehört habe, klang gut, ich habe der Band aber nicht mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Bis The Gossip bekannter wurde, verging auch noch etwas Zeit, spätestens seit der Veröffentlichung des aktuellen Albums "Standing in the way of control" 2006, das Nummer eins der Indie Charts in Großbritannien war, sind Beth Ditto und Kollegen einer größeren Öffentlichkeit ein Begriff. Vorläufiger Höhepunkt dabei war sicher, daß Frontfrau Beth es aufs Cover des NME geschafft hat - nackt...*

Vor ihrem Ruf, sich bei Konzerten gerne mal bis auf die Unterwäsche auszuziehen, hatte ich wirklich ein wenig Angst. Das Cooky's, vor allem wenn es knackvoll ist, bietet so wenig Fluchtmöglichkeiten. Daß es voll würde, hatte ich vorher geahnt. The
Gossip sind eben gerade sehr hypig, da war das kein Wunder. Ein riesiges Gedränge vor dem Cooky's hatte ich bisher aber noch nicht erlebt, auch keine Leute, die noch verzweifelt nach Karten suchen. All das gab es diesmal.

An der Merchandising-Garderobe sah ich, daß es eine Vorgruppe namens Wet Dog geben sollte, kein furchtbar verlockender Name. Wet Dog sind drei Frauen aus England, die eigentlich gar nicht richtig nach Band
aussahen. Vor allem aber nicht nach einer Band, die wie ein frühes, rohes Demotape von Siouxsie & the Banshees klingt. Die Stimme von Sängerin und Gitarristin Rivka Gillieron war leider für meinen Geschmack zu leise, darunter litt der Auftritt ein wenig. Interessant war die Musik auf alle Fälle, es gab plötzliche Rhythmuswechsel und es war mächtig punkig. Nur sahen die drei Frauen eben nicht so richtig nach Punkmusikerinnen aus. Sängerin Rivka trug einen schwarzen Hosenanzug und eine Gitarre, die aussah, als sei sie selbstgebastelt und Schlagzeugerin Sarah Datblygu ein türkisfarbenes Kleid. Nur Bassistin Sophie Politowicz (das ist ein Künstlername, oder?) sah mit ihrem Shirt mit aufgedruckten Schlagzeugen eher nach Musikerin als nach Publikum aus.

Wet Dog sind gar nicht so neu und unbekannt. Frühpunk Vic Godard war so angetan von Rivka und Sophie, daß er sie in seine wiederbelebte Band Subway Sect, die ursprünglich im Taumel der ersten Sex Pistols Konzerte gegründet worden war, aufnahm. Warum er dabei Sarah übersah, kann ich mir nicht erklären. Die Schlagzeugerin war alleine deshalb schon sehenswert, weil sie ihre
Trommeln wie ein Spielzeug-Roboter bediente. Eine solch lustige Technik habe ich bisher noch nicht gesehen. Sophie war auch nicht die, die die Stücke anspielte, das übernahmen Bass und Gitarre, das Schlagzeug stieg dann ins laufende Lied ein.

Während des folgenden kurzen Umbaus zog schon Beths Hofstaat über die Bühne in eine kleine, direkt an die Bühne angrenzende Sitzecke. Das sah so ein wenig nach englischem
Junggesellenabschied aus. Die drei Gossips, die dann die Bühne betraten, sind schon etwas fürs Auge. Sängerin Beth trug ein weitausgeschnittenes Glitzerding, das wohl strenggenommen ein Kleid war. Schlagzeugerin Hannah Blilie (die Schwester eines Sängers der Blood Brothers) trägt viele lustige Tattoos auf den Armen und Gitarrist und Bassist Brace Paine eine sehr abgefahrene Brille.

Die drei machten von Beginn an klar, was uns erwarten sollte: Es wurde schrill, laut, verschwitzt, eng - aber toll. Die Musik der Band ist Punkpop und lebt zusätzlich von Beths souliger Stimme. Und diese Stimme funktioniert auch live ganz ausgezeichnet. Obwohl die Sängerin eine irre Show ablieferte und jeden Zentimeter der Mini-Bühne nutzte (anfangs), merkte man der Stimme an, daß sie etwas taugt. Da schadeten auch die großzügig gefüllten Whisky-Gläser nicht, die Beth schnell kippte und lautstark nachorderte. "I am so drunk", teilte sie uns mehrfach mit. Sie erzählte aber auch sonst einiges. Eine ihrer in der "Lounge", also dieser Sitzecke, hockenden Freundinnen z.B. sei "always horny", sie selbst sehr stolz, gay zu sein. Dann erzählte sie von ihren Deutschkenntnissen, sie könne schließlich bis zehn zählen, auf Deutsch und Englisch und fragte dauernd, was irgendetwas auf Deutsch heiße - sehr redselig die Dame.

Aus musikalischer Sicht war der Abend ohnehin ein Kracher. Auch die unbekannteren Stücke erzeugen prima Stimmung, das täten sie auch, wenn sie von einer weniger extrovertierten Band vorgetragen würden. Es ist also nicht bloß die Hülle, die The Gossip zu einer guten Liveband macht. Nach drei eigenen Liedern folgte mit "Careless
whisper" ein grandioses Wham-Cover! Das war auch mehr als eine Verlegenheitslösung, weil die Band ein zu kleines Repertoire hätte. Es war ein wirklich großer Hit! Später folgte noch ein Aaliyah-Cover, das bei mir nicht den gleichen Eindruck hinterlassen hat. Aber insgesamt ist das Set hochgradig unterhaltsam, die Punkpop-Version von guter Partymusik und vor allem durch die Stimme von Beth originell. Nach "Jason's basement" folgte ein gleich am Anfang versprochenes "Kinderlied", das sie extra einstudiert habe. "Fleisch und Milch", wohl die eingedeutschte Version eines amerikanischen Kinderlieds. Beth hatte damit so viel Spaß, daß sie in der Folge immer mal wieder "Fleisch und Milch" anstimmte.

Mit steigendem Alkoholpegel stieg auch Beths Tatendrang. Irgendwann war das
kleine Persönchen aus dem Blickfeld der meisten verschwunden und tauchte hinter der Bar wieder auf, ohne allerdings mit dem Singen aufzuhören. Dann nahm sie jemanden aus dem Publikum hoch, hob die Person auf die Hände der anderen zum Crowdsurfen! Kein Witz! Eine Frau in der ersten Reihe hatte das zweifelhafte Vergnügen, von ihr an ihre verschwitzte Brust gedrückt zu werden. Vermutlich guckte die Frau daneben etwas irritiert, Beth fragte sie dann nämlich, ob sie die Freundin sei - und drückte sie auch an die Brust...

Nach einer Zugabe ("Listen up") war das Spektakel leider um halb zwölf beendet. Das Kleid war angeblieben, auch wenn es bei einigen Hüpfeinlagen von Beth bedrohlich weit hochrutschte. Ich glaube sicher, daß das Cooky's gestern der Ort in Frankfurt war, an dem man sein mußte. Sehr schade für die, die vor der Tür standen und keine Karte mehr bekommen haben.


Setlist The Gossip Cooky's Frankfurt

01: Eyes open
02: Yr magled heart
03: Fire sign
04: Careless whisper (Wham-Cover)
05: Coal to diamonds
06: Jealous girls
07: Swing low
08: Are you that somebody (Aaliyah-Cover)
09: Jason's basement
10: Keeping you alive
11: Yesterday's news
12: Standing in the way of control

13: Listen up (Z)

* grandioser ist aber das Cover-Cover von Art Bruts Eddie Argos

Links:

- mehr Fotos

Montag, 27. August 2007

Kings Of Leon, Rock en Seine, 26.08.07

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Konzert: Kings Of Leon

Ort: Saint Cloud bei Paris
Datum: 26.08.2007
Zuschauer: enorm viele (der arme Albert Hammond Jr., der zur gleichen Zeit spielte!)


Nach dem begeisternden Auftritt der Kings Of Leon im Pariser Bataclan vor ein paar Wochen, waren die Erwartungen an die Brüder (und den Cousin) Followill meinerseits sehr hoch gesteckt. Würden mich die schlaksigen Typen wieder so umhauen, oder würde es heute nur ein runtergeleierter Festivalauftritt werden?

Nun, ich kann es vorwegnehmen, die Amerikaner waren auch heute gut. Sehr gut sogar. Und das lag nicht zuletzt am tollen Einsatz des heiseren Sängers Caleb Followill. "Ihr müßt mir helfen beim nächsten Stück, ich habe Probleme mit meiner Stimme". Heiser, mag man sich da verwundert fragen, ist er das nicht eigentlich immer? Nun, auch sonst ist sein Gesangesorgan wunderbar kratzig und rauh (und dabei trotzdem präzise!), das ist wohl nicht zu bestreiten. Heute schien er allerdings ein echtes Handicap mit sich rumzutragen. Umso bewundernswerter darum, wie er sich reinkniete und gegen Ende eigentlich stimmlich wieder hervorragend aufgelegt war, vor allem bei "On Call". Sichtlich gerührt verkündete der inzwischen kurzhaarige junge Mann: "ich dachte vorher, daß würde heute nichts mit unserem Auftritt, aber ihr habt mir toll geholfen, daß es doch ein starkes Konzert wurde, danke!"

Dabei war von Schonung von Anfang an nichts zu spüren, eher von Zurückhaltung hinsichtlich des Spielens von Titeln des aktuellen Albums "Because Of The Times", stammten doch die ersten drei Titel ("For Kicks", "Taper Jean Girl", und "King Of The Rodeo") samt und sonders von den beiden Vorgängerwerken. Erst mit "My Party" wurde in das neue Material eingestiegen, Caleb krächzte hierzu abwechselnd in Stimmverzerrer und Mikro, nachdem ein prägnantes Gitarrenriff, welches vom Publikum sofort erkannt wurde, das Stück eröffnet hatte. "Uhh, she's on my party, uhh she's on my party", hallte es über das riesige Gelände und die Crowdsurfer trieben hierzu - wie auch zu den anderen Stücken - ihre nicht ungefährlichen Spielchen. Wie sollte man aber auch still bleiben, bei den straubtrockenen, rockigen Klängen der Weiberhelden aus Tennessee? Wenn das kein geiler Rock n' Roll ist, was dann? "Die klingen wie die ollen Allmann Brothers" wurde ihnen unzählige Male von Rockkritikern vorgworfen. Spätestens seit dem Erscheinen von "Because Of The Times" sind aber die kritischen Stimmen weitgehend verstummt. Kaum eine Band hat sich so gewaltig weiterentwickelt wie die Kings Of Leon, das müssen jetzt auch Nörgler eingestehen. Alte Stücke zogen schon immer und auch heute wieder auf Anhieb, die neuen Sachen sind aber vielschichtiger, durchdachter, komplexer. Das sensationelle "Knocked Up", welches auf den Klassiker "Spiral Staircase" folgte, verdeutlichte diesen Werdegang eindrucksvoll. "I don't care what nobody said, we gonna have a baby", keifte Caleb, daß es einem durch Mark und Bein ging. Bruder und Drummer Nathan blieb hingegen wie immer cool wie Eis. Mal rauchte er ein Zigarettchen, ein anderes Mal ließ er seinen Bubblegum theatralisch platzen und trommelte trotz dieser scheinbaren Gleichgültigkeit wie ein Wahnsinniger auf seine Drums ein.

Die beiden anderen Followills waren eher unscheinbar,
sieht man mal davon ab, daß der Bassist ein wenig den Schönling raushängen ließ und die Mundwinkel verkniff, wenn er seine fabelhaften Bassläufe spielte. Heute hatte ich aber erfreulicherweise wieder das Gefühl, eine Band vor mir zu haben, in der prächtig zusammengespielt wird, beim Konzert im Bataclan stand vor ein paar Wochen Sänger Caleb doch sehr im Vordergrund. Gut so, denn so konnte man zumindest ansatzweise erleben, wie die Brüder miteinander rockten und gemeinsam mithalfen, ein tolles Konzert auf die Beine zu stellen. "It's a beautiful day, I hope you appreciate that", meinte der Frontmann irgendwann und meinte damit sicherlich nicht nur das heute herrliche Wetter. Damit hatte er im übrigen vollkommen Recht, die Sonne wärmte das Haupt, der Spätsommer zeigte sich von seiner besten Seite und die Kings Of Leon taten alles dafür, daß auch im Herzen die Sonne schien, denn sie spielten abschließend noch die Ballade "Trani", die freilich gegen Ende zu einem wild stampfenden Rockstück mutierte.

Es bleibt festzuhalten, daß das heute vielleicht nicht ganz so stark war, wie im Bataclan, aber dennoch weit über dem, was die anderen Bands auf dem Festival so boten (sieht man mal von Arcade Fire ab).

Setlist Kings Of Leon, Rock en Seine:

intro: Requiem von Mozart!
01: For Kicks
02: Taper Jean Girl
03: King Of The Rodeo
04: My Party
05: Razz
06: Molly's Chamber
07: The Bucket
08: Milk
09: On Call
10: Fans
11: Spiral Staircase
12: Knocked Up
13: Charmer
14: Mc Fearless
15: Trani

Links:

- mehr Fotos bei Robert Gil (merci beaucoup, Robert!), einem der besten Pariser Konzertfotographen: www.photosconcerts.com

- Kings of Leon in Paris (Bataclan)




Nelson, Rock en Seine, 26.08.07

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Konzert: Nelson

Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 26.08.2007
Zuschauer: gab es


Nachdem die Pariser Tennisfanatiker der Band Housse de Racket das Publikum vor der Scène de l'Industrie schon einmal ordentlich in Schwung gebracht hatte, durften Nelson, die ebenfalls aus der franzöischen Hauptstadt stammen, um 16.20 Uhr ran. Sie spielten somit "gegen" Mark Ronson, der in etwa zeitgleich sein Konzert auf der Hauptbühne begann. Anstatt mir originelle Cover-Versionen von den Kaiser Chiefs ("Oh My God"), oder Maximo Park ("Apply Some Pressure") anzuhören, zog ich aber die stets schwarzgekleideten Franzosen vor.

Nelson hatte ich zuvor bereits zweimal live erlebt und dabei jeweils einen guten Abend verbracht. Bei meinem letzten Auftritt mit den Dark-Rockern in der Maroquinerie hatten sie zur Feier des Tages sogar eine niedliche Geigerin mitgebracht, die aber heute fehlte. Somit trat die Stammformation auf, die aus JB Devay (Keyboard, Gitarre, Gesang), Gregory Kowalski (Gitarre, Gesang), David Nichols (Bass, Keyboard) und Thomas Pirot (Schlagzeug) gebildet wird.

Stylisch wie immer traten die vier jungen Franzosen pünktlich auf die Bühne und eröffneten traditionell mit "People And Thieves". Da ich weit vorne stand, schleuderten die pulsierenden riesigen Bassboxen fast meine Stöpsel aus den Ohren, so daß ich mich etwas weiter nach hinten bewegen musste, um mein Gehör nicht zu verlieren. Auch da war es noch reichlich laut, aber zumindest erträglich. Gut so, denn nun konnte ich auf angenehmere Weise das mystisch wirkende "Silence In Your Mind" genießen. "Easy people, dirty wishes, we are all prostitutes" hieß es da ganz desillusioniert zu Beginn, bevor nach circa 2 Minuten zum ersten Mal die wavigen Gitarren losschmetterten und der Drummer das Tempo höllisch verschärfte. Gregory, der wie immer in der Mitte der Bühne postiert war, sprang hierzu wie von der Tarantel gestochen auf und ab und prachte all die Rage, die dieses Stück beinhaltet, deutlich zum Ausdruck. Düster sind sie, die Stücke von Nelson, depressiv, oft (gewollt) kalt, fast abweisend. Klar, daß da Vergleiche mit Joy Divison oder anderen Bands aus der Glanzzeit des Factory Labels aufkommen. Unter den Zeitgenossen finden sich am Ehesten mit Clinic, Interpol und den Liars ähnliche Bands. Das Quartett fühlt sich aber in gleicher Weise von der Brooklyner Szene, von TV On The Radio, Animal Collective, oder Grizzly Bear beeinflusst, was man jedoch weniger heraushört. Wo auch immer Nelson ihre Inspirationen herbeziehen, aus dem Hören von Musik oder dem Lesen von Romanen von Bret Easton Ellis (so steht es auf ihrer MySpace Seite), eins scheint klar: diese Band hat viel Eigenständiges! Und sie experimentieren stets weiter, wie Remix-Versionen ihrer Single "I (SYC) Stop" beweisen. Waviger Rock wird gekonnt mit elektronischen Elementen vermischt und so kommt ein Sound heraus, der sich von Mal zu Mal mehr ins Ohr (und die Seele) eingräbt.

Besagtes "I (SYC)" war auch heute wieder ein Highlight, keine Frage, aber auch das recht getragene "Seasons", zu dem es auch einen tollen Video-Clip gibt (so Gregory), wußte vorher mit seinem leicht morbiden Charme zu gefallen. Toll anzusehen war hierbei auch, daß der Bassist einen Geigenstab hervorzauberte, um damit sein Instrument zu bearbeiten. Zwar hatte ich diese Einlage inzwischen schon öfter gesehen, so z.B. zuletzt bei Thurston "Sonic Youth" Moore in Cérgy-Pontoise, aber sie verblüfft mich doch immer wieder aufs Neue.

Leider hatten die vier jungen Männer nur knapp vierzig Minuten Zeit, um sich dem Publikum zu empfehlen, aber ich glaube nach dem Auftritt, der mit dem langgezogenen "Paid It All" endete, dürften Nelson einige neue Fans hinzugewonnen haben. Mich persönlich brauchten sie allerdings nicht mehr zu überzeugen, bin ich doch schon seit geraumer Zeit von dem Album "Revolving Doors" und ihren Live-Auftritten angetan...

Setlist Nelson, Rock en Seine:

01: People & Thieves
02: Silence I Your Mind
03: The (Over) Song
04: Acrobatics
05: Seasons
06: Slow Falling
07: I (SYC) Stop
08: Paid It All

Links:

- Nelson im Februar 2007 in Paris
- Nelson im Mai 2007 in Paris




Housse De Racket, Rock en Seine, 26.08.2007

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Konzert: Housse de Racket

Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 26.08.2007
Zuschauer: einige Neugierige


Als erste Band des heutigen Sonntages durften die Pariser Lokalmatadoren von Housse De Racket ran. Wer ein wenig französisch spricht, (der Bandname bedeutet übersetzt Schlägerhülle) erahn es vielleicht: hier drehte sich alles, aber auch wirklich alles um Tennis. Das sah man sehr deutlich an den Klamotten, den Texten, den Namen der Musiker. Die jungen Herren trugen Poloshirts von Lacoste und zwar jeder in einer anderen Farbe, grün, rot, schwarz, etc., dazu lange weiße Hosen, Schweißbänder und bunte Schirmkappen, die extrem nach den 80ern aussahen. Einer der Typen hatte eine giftgrüne Sonnenbrille an, der rothaarige Schlagzeuger nannte sich Boris Bockor (er hat angeblich an der Berliner Mauer trainiert!) und einer der Gitarristen trug den passenden Namen Aleksander Passingshov. Und den gespielten Titeln konnte man Textzeilen wie "Jeu, Set, et Match und andere Tennisbegriffe entnehmen.

Ihr seht schon, die jungen Herren aus Paris haben einen Narren an dem weißen Sport gefressen. Dazu passte auch wunderbar,die stark an die 80er Jahre erinnernde Synthie-Musik und die gesamte Gestik. Natürlich war das nicht alles allzu ernst zu verstehen, die Jungspunde machten sich einen Spaß daraus, Klischees aus Sport und Musik auf die Schippe zu nehmen und auch sich selbst nahmen sie sympathischerweise nicht allzu Ernst. Das kam auch beim anfangs skeptischen Publikum sehr gut an, gerade junge Leute aus der Pariser Konzertszene (Housse De Racket traten bereits in der Flèche D'or und im Nouveau Casino auf) waren angetan und tanzten ausgelassen zu der humorigen und fetzigen Musik. Viele hatten ein Dauergrinsen auf dem Gesicht und auch ich konnte mich dem Charme des Ganzen nicht entziehen. Wer die ebenfalls etwas schrägen Vögel von Malajube mag, der sollte eigentlich auch einen Heidenspaß an Housse De Rackte haben, bloß daß die Franzosen weniger heavy als die Kanadier sind. Die Pariser mögen es vielmehr lieber poppig und (gewollt) kitschig. Dabei schaffen sie es, schöne Melodien zu erzeugen und wahre Ohrwürmer entstehen zu lassen. Gerade der Song "Housse de Racket", den man neben den heute sicherlich ebenfalls gespielten "1,2,3,4", "Stereo Tennis" und "Sur Le Papier" findet, ist ein veritabler Hit. Ich persönlich hatte jedenfalls eine äußerst kurzweilige halbe Stunde und bleibe den Tennisfanatikern auf den Fersen...

Bilder mit freundlicher Genehmigung von Robert Gil:www.photosconcerts.com



Bat For Lashes, Rock en Seine, 26.08.07

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Konzert: Bat For Lashes
Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 26.08.2007
Zuschauer: noch nicht sehr viele

"Die geben sie dann aber bitte da vorne ab", raunt mir der bullige Ordner am Eingang des Festivalgeländes zu.* "Wie bitte, ich muß meine wunderbare neue Kamera, mit der ich heute so viele tolle Schüsse machen wollte, an der Aufbewahrunsgsstelle hinterlegen? Ich verstehe die Welt nicht mehr, gestern ging das mittelgroße Ding doch noch problemlos durch die Kontrolle durch! Aber alles diskutieren und lamentieren hilft leider nichts, die "Knipsmaschine" bekommt ein Nümmerchen zugeteilt, wird irgendwo in einem Zelt neben Motorradhelmen verstaut und ich bekomme noch ein "können sie dann später hier wieder abholen" mit auf den Weg. Mist, Mist, Mist!, fluche ich noch, während ich mich genervt Richtung Scène de la cascade begebe, wo die bildhübsche Natasha Khan a.k.a. Bat For Lashes mit ihrer rein weiblichen Begleitband auftreten wird. Gerade von dieser feurigen Schönheit wollte ich aussagekräftige Bilder schießen und unseren Lesern bieten, aber Pustekuchen! Besonders sauer bin ich, als sich sehe, daß etliche Leute kleine und mittelgroße Kameras auspacken, um Natasha und die drei anderen Grazien der Band in ihren hübschen Kostümen zu photographieren. Das hatte ich allerdings so kommen sehen, denn die Kontrollen führen letzlich immer dazu, daß es nur ein paar arme Würstchen trifft, andere Besucher aber problemlos mit ihren Apparaten durchkommen.

Sei's drum,
ich konzentriere mich in der Folge halt eben darauf, was ich höre und sehe. Und das ist so Einiges. Die süße Natasha, die allerdings erschreckend dünn und abgemagert wirkt, trägt heute ein schwarzes, leicht ransparentes Kleid, weiße Strumpfhosen und ein goldenes Band um ihre pechschwarzen Haare. Auch die anderen drei jungen Frauen sind sehenswert, ohne daß ich mich jetzt allerdings an Detaills ihrer Kleidung genau erinnere.

"Je suis le petit chevalier, avec le ciel sous mes yeux", startet Fräulein Khan zur Überraschung aller Anwesenden auf franzöisch und führt somit wunderbar in das gleich nachfolgende "Trophy" ein. Vielleicht weiß unsere "Black Beauty" schon, daß man auf diese Weise sehr schnell die Symphatien der Franzosen gewinnen kann, schließlich glaubt jeder Frenchie felsenfest daran, daß es sich bei seiner Muttersprache um die schönste Sprache der Welt handelt. Und jeder Ausländer, der sich zumindest die Mühe macht, ein paar Takte auf französisch zu sprechen, oder gar zu singen, wird mit offenen Armen empfangen.

Der Einstieg in das Konzert ist Bat For Lashes also auf das Vorzüglichste gelungen. "Heaven is the feeling that i get in your arms" singt die Schwarzhaarige und klatscht hierzu vehement in ihre wohlgeformten Hände. Die anderen Mädchen der Band spielen hierzu Keyboard, Geige, Pauke, Gitarre etc. Wer was spielt, ist hierbei nicht immer klar zu beantworten, die Musikerinnen wechseln von Lied zu Lied ständig Instrumente und Positionen, bis irgendwann jede von ihnen mal jedes der aufgebauten Instrumente gespielt hat. Bei "Tahiti" sitzt dann auch prompt Natasha am elektrischen Piano und verweilt dort auch für ein paar Stücke, bevor sie sich wieder in den Bühenvordergrund begibt. "We have to pretend, that there is no sunshine now", sagt sie im Hinblick auf das herliche Wetter und kündigt so das wundervolle getragene Stück "I Saw A Light" an. Schade, daß im Anschluß das ansonsten sehr gute Lied "The Wizard" unter zu dröhnenden Bässen leidet. Bei "Sad Eyes" welches die Frontlady ganz alleine am Piano vorträgt stimmt die Akkustik dann aber wieder und bei meinem persönlichen Highlight "What's A Girl To Do" wird es sogar noch besser, sowohl musikalisch, als auch was die Show betrifft, denn zu diesem Stück trommeln Natasha und eine andere Musikerin gleichzeitig auf eine Pauke ein, was einen gelungenen Effekt erzeugt. Die Mädels scheinen sehr zufrieden und relaxt, selten spielen sie vor so vielen Zuschauern. "We are in such a silly mood today". Sie haben aber auch allen Grund, ausgelassen zu sein, ihr Set kommt nämlich nicht nur bei mir gut an, sondern findet auch das Gefallen der Pariser.

Das abschließende Lied "Sarah" ist dann Jo (wer immer das sein mag) gewidmet, der heute Geburtstag hat, "Aber wir stimmen jetzt hier nicht im Chor "Happy Birthday" an, das wäre albern". Um den Song in Schwung zu bringen, stößt die Sängerin energisch mit einem rot-weißen Stab, der aussieht wie ein übergroßes Bonbon, auf den Boden. All dies hätte ich auch gerne mit Bildern dokumentiert, aber lassen wir das jetzt...


*Das ich doch noch Bilder anbieten kann, verdanke ich dem hervorragenden Konzertfotographen Robert Gil: www.photosconcerts.com


Setlist Bat For Lashes, Rock en Seine

intro: "Je suis le petit chevalier avec le ciel sous mes yeux"
01: The Trophy
02: Tahiti
03: Horse And I
04: I Saw A Light
05: The Wizard
06: Sad Eyes
07: What's A Girl To Do
08: Bat's Mouth
09: Sarah


Les Rita Mitsouko, Rock en Seine, 25.08.07

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Konzert: Les Rita Mitsouko
Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 25.08.2007
Zuschauer: sehr viele

Von dem mit Spannung erwarteten Konzert der Comeback-Franzosen bekamen wir leider nicht allzu viel mit. Die fabelhaften Schotten Jesus And Mary Chain hatten gerade ihr Konzert auf der Hauptbühne abgeschlossen, da ging es auch schon auf der Scène de la cascade munter weiter. Zu Les Rita Mitsouko, die von den Bandgründern Catherine Ringer und Fred Chichin angeführt werden, kamen wir deshalb ziemlich spät und schafften es in der Folge nicht, uns ein gutes Plätzchen weit vorne zu sichern. Die beiden Hauptakteure, die auch noch andere Musiker zur Verstärkung mitgebracht hatten, sahen wir deshalb nur von der Seite und oft waren sie hinter einer Sichtschutzmatte aus Bambusrohr versteckt. Insofern war das Konzertvergnügen etwas gedämpft, obwohl man auch aus unserer Position den Eindruck bekam, daß die Franzosen, die lange Zeit von der Bildfläche verschwunden waren (ich glaube Fred war krank) wieder neue Spielfreude gewonnen haben und nicht zu Unrecht zurückgekommen sind. In einer Zeit, in der Noir Desir auf Eis liegt, Indochine nur noch Mittelmäßiges produziert und man nicht weiß, wie lange die jungen Pariser Garagenbands durchhalten werden, hat der französiche Rock durchaus eine Band wie Les Rita Mitsouko nötig. Die alten Titel wie "C'est Comme Ça" und "Les Histoires D'amour" ziehen nämlich immer noch sehr gut, aber auch neue Hits, wie "Ding Ding Dong", oder "Même si" waren nicht übel. Und bevor das Stück "Live in Las Vegas" angestimmt wurde, kam man auch noch in den Genuß einer der lustigsten Ansagen von Catherine Ringer: "wenn ihr Euch fragt, wo wir gesteckt haben, dann sage ich Euch, daß wir die ganze Zeit in Las Vegas waren und im Vorprogramm von Celine Dion aufgetreten sind!"

Gut also, daß Les Rita Mitsouko zurück aus den USA sind und in Europa mit besseren Bands gemeinsam performen...



The Jesus And Mary Chain, Rock en Seine, 25.08.07

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Konzert: The Jesus And Mary Chain
Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 25.08.2007
Zuschauer: etliche Tausend vor der Hauptbühne


Die Schotten The Jesus And Mary Chain hatten ihre stärkste Phase in den 80er Jahren, als ihr erfolgreichstes und von den Kritikern hochgelobtes Album "Psychocandy"herauskam. Da ich aber in dieser Zeit scheußlich poppige Musik (Pet Shop Boys, Nena), guter Mucke vorzog, ist dieses und auch die kommenden Alben komplett an mir vorbeigegangen. Erst fast 20 Jahre später habe ich mich mit der guten Kompilation "21 Singles" den Draht zu der Band hergestellt. Beim Hören dieses Werkes stellte ich dann aber schnell fest, daß ich eigentlich Hits wie "Just Like Honey" schon vorher konnte, jedoch nicht zuordnen konnte. Zu diesem Zeitpunkt glaubte ich aber nicht, daß die Band noch einmal auftreten würde, schließlich wurde die Kapelle 1999 im Streit aufgelöst...


Beim Stöbern durch englische Musikzeitschriften stieß ich aber im Konzertteil auf eine Werbung für das tolle amerikanische Festival Coachella und... ich glaubte es kaum, The Jesus And Mary Chain sollten u.a. neben Arcade Fire und Interpol Headliner sein! Wahnsinn! Von dem Auftritt der Oldies auf dem im Frühjahr stattfindenden Festival las man anschließend im NME fast nur Gutes. Meine Neugierde war geweckt und wurde noch weiter angefeuert durch das Auftauchen der Schotten im Line-Up von Rock en Seine 2007. Wie würden mir die alten Säcke gefallen, fragte ich mich, wird das jetzt eine Reunion für die Kohle, oder stehen musikalische Ambitionen dahinter?


Um es gleich vorab zu sagen, Jesus And Mary Chain haben mich nicht enttäuscht, im Gegenteil, sie rechtfertigten ihre Nomierung. Der Sound war während des heutigen Auftrittes viel heavier und noisiger, als ich das erwartet hatte. Zuckersüße Titel wie "Some Candy Talking" und "Just Like Honey" können einen da schnell in die Irre führen...


Im Grunde genommen hatte ich oft den Eindruck, daß die schüchtern wirkende Band mit ihrem Stil die Blaupause für in den 90ern erfolgreiche Bands wie z.B. Oasis war, daß sie bloß nicht die Kohle gemacht haben, die andere dann später machten. Unfaires Musikbusiness! Vielleicht liegt es daran, daß Sänger Jim Reid, der wie ein Englisch-Lehrer wirkt, nicht unbedingt das Zeug zum Rockstar hat. Wobei das heute gezeigte höfliche Benehmen damals wohl überhaupt nicht gang und gebe war. Bei Wikipedia ist zu lesen, daß die Brüder Reid (neben Jim war auch sein Bruder William Mitgründer), Journalisten und Fotographen während ihrer Auftritte beschimpft und bespuckt haben sollen und manchmal nur ganze 10 Minuten auftraten!


Ich kann bezeugen, daß meine Kamera an diesem Sommertage nicht mit Speichel überzogen wurde, heutzutage scheint Jim Reid nämlich vollkommen höflich und zuvorkommend!


Gespielt wurden im Übrigen natürlich Klassiker wie "Between Planets", oder eben "Just Like Honey", ob neue Stücke dabei waren entzieht sich aber meiner Kenntnis. Auf jeden Fall scheint sicher, daß Frisches von den Schotten kommen wird, denn sie basteln bestätigten Gerüchten zufolge an einem neuen Album. Man darf gespannt sein, wie gut diese CD sein wird, der Auftritt bei Rock en Seine hat mir auf jeden Fall schon einmal Lust darauf gegeben.


Setlist The Jesus And Mary Chain, Rock en Seine:

01: You Trip Me Up
02: Head On
03: Far Gone & Out
04: Sidewalking
05: Snakedriver
06: Happy When It Rains
07: Some Candy Talking
08: Between Planets
09: Blues From A Gun
10: Cracking Up
11: All Things Must Pass
12: Teenage Lust
13: Just Like Honey
14:Reverence






CSS, Rock en Seine, 25.08.07

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Konzert: CSS
Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 25.08.2007
Zuschauer: viele

Jarvis Cocker war auf der Hauptbühne gerade noch dabei, seine glänzende Cover-Version des Black Sabbath Klassikers "Paranoid" zu Ende zu spielen, da machte sich schon ein großer Pulk an Leuten auf den Weg Richtung Scène de la cascade, wo die Brasilianerinnen von CSS (der Mann am Schlagzeug soll es mir an dieser Stelle nicht vermiesen von einer reinen Girlgroup zu sprechen, auch wenn das männerfeindlich sein sollte) gerade ihr Set begannen. Wer schon einmal ein Konzert von CSS gesehen hat, der weiß, daß dies nicht unbedingt eine jugendfreie Angelegenheit ist. Zwar zieht sich Sängerin Lovefoxxx im Gegensatz zu ihrer Kollegin Beth "The Gossip" Dito nicht aus (schade, warum eigentlich nicht?), aber allein das in den Titeln verwendeteVokabular ("Bitch", "Lick My (Art) Tits", "Fuck Off", etc) reicht aus, um Klosterschülerinnen die Schamesröte ins Gesicht zu treiben. Alteingessesene Rock n' Roller wie mich, kann sie damit allerdings kaum schocken, dazu bin ich wohl schon zu abgestumpft. Anscheinend reichen Songs wie "Art Bitch" und "Fuck Off Is Not The Only Thing to Show" aber immer noch dazu aus, ein paar Leute zu provozieren...

Und wer die 80er Jahre wegen seines zarten Alters noch nicht miterlebt hat, kommt bei den Südamerikanerinnen auch voll auf seine Kosten. Neonfarbene Ganzkörperanzüge, in meiner Generation der Mitdreißiger völlig verpönt, werden plötzlich gerade bei jungen Leuten wieder zum letzten Schrei. Das Teil, daß Lovefoxxx heute anhatte, war wirklich sehr...nun ja, gewöhnungsbedürftig! Um nicht als Macho zu erscheinen, zitiere ich diesbezüglich dann auch mal meine Frau, die lapidar urteilte: "um so ein enges Ding zu tragen, muß man die Figur von Kate Moss haben, wenn man da nur ein klein wenig zu viel Bauch hat, sieht man darin total fett aus." Nun gut, lassen wir das mal so stehen...

Zumindest zu Beginn hatte Lovefoxxx eh noch ein violettes Labberteil drübergezogen, was vielleicht etwas vorteilhafter als der hautenge Ganzkörperanzug war. (wo kann man sowas überhaupt kaufen?) Aber reden wir nun auch mal über die Musik: tja, die war leider etwas mittelmäßig. Mittelmäßig heißt aber nicht schlecht, sondern eben nur, daß sich das Ganze mitunter etwas wiederholt und es komplexere Songs gibt, als diejenigen von CSS. Live interessiert der Tiefgang von Liedern allerdings meist recht wenig, gerade etwas banale und auf den Punkt gespielte Sachen, klappen da besonders gut. Das war auch heute nicht anders, denn mit "Meeting Paris Hilton" und insbesondere "Off The Hook" hatten die Mädels zwei lupenreine Hits zu bieten, die das Publikum zum Tanzen animierte. Um die Leutchen bei Laune zu halten, wirbelte die dralle Lovefoxxx natürlich auch heute wieder wie ein Wirbelwind über die Bühne und nahm auch direkten Kontakt zu den Fans auf. Dagegen schienen die anderen netten Mädchen der Band fast wie Statistinnen, vom männlichen Drummer, den man kaum sah und den man eigentlich nur einmal so richtig wahrnahm, als er nämlich nach dem Titel "Alcohol" passenderweise ein Bier einforderte, ganz zu schweigen.

Um so richtiges Partyfeeling aufkommen zu lassen, waren auf der Bühne überall knallig bunte Luftballons verteilt und am Ende gab es gar einen Konfettiregen, der über dem Publikum herniederging und bunte Schuppen auf die Haare zauberte. Zuvor hatte die Band wie üblich den L7 Coversong "Pretend We're Dead aber auch den Seitenhieb auf die olle J.Lo ("I Wanna Be Your J.Lo") gebracht. Überraschungen im Set gab es insofern keine, eine zweite CD mit neuen Stücken scheint noch in weiter Ferne. Ob es überhaupt eine zweite (oder gar eine dritte) CD geben wird, steht also in den Sternen, sicher ist aber, daß CSS zumindest zur Zeit noch mit ihren alten Sachen live ordentlich abräumen. Das gilt natürlich insbesondere für den wohl größten Hit "Let's Make Love And Listen To Death From Above", der wie gewohnt einschlug wie eine Bombe und den Platz vor der Bühne in ein Meer aus Händen verwandelte.

Setlist CSS, Rock en Seine:

01: Jagger Yoga
02: Alala
03: Fuck Off Is Not The Only Thing You Have To Show
04: Meeting Paris Hilton
05: This Month
06: Alcohol
07: Lindja
08: Pretend We're Dead (L 7 Cover)
09: Off The Hook
10: I Wanna Be Your J.Lo
11: Let's Make Love And Listen To Death From Above

Anmerkung: vor "Pretend We're Dead" gab es eventuell noch einen weiteren Titel, werde dies herausfinden!



Jarvis Cocker, Festival Rock en Seine, 25.08.07

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Konzert: Jarvis Cocker
Ort: Saint Cloud bei Paris, Festival Rock en Seine
Datum: 25.08.2007
Zuschauer: so einige

"Fat Children took my life", schallte es bereits bis zum Eingangsbereich des weitläufigen Geländes der Domaine Saint Cloud bei Paris, als ich in wilder Hast versuchte, so schnell wie möglich Richtung "Grande Scène" zum Konzert von Jarvis Cocker zu gelangen. Vorbei an der "Scène de l'Industrie, wo gerade der Engänder Calvin Harris sein Set begann, sprintete ich wie ein Kaninchen auf der Flucht, um wenigstens noch "Don't Let Him Waist Your Time" komplett mitzubekommen.

Völlig außer Puste kam ich schließlich schweißgebadet vor der Hauptbühne an und genoß in der Folge die witzigen (oft auf französich vorgetragenen) Ansagen und brillianten Lieder des Mannes aus Sheffield.

In Saint Cloud war es bereits kurz vor 19 Uhr, aber die Sonne schien noch herrlich über dem schönen Gelände und trocknete so zumindest ein wenig die Schlammspuren, die durch die heftigen Regengüsse vom Donnerstag verursacht worden waren. Der Auftrit des Ex-Pulp Mannes war mein erstes Konzert am heutigen zweiten Festivaltag, die Müdigkeit hatte meinem Vorhaben spätestens um 17 Uhr zu den guten Amerikanern Cold War Kids (die die kranke Amy Winehouse vertraten) da zu sein, einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Volle Konzentration nun also auf Jarvis, der sich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht hatte. Um so schöner, daß er in seiner Wahlheimat Paris mit von der Partie war, was er auch zu schätzen wußte: "Je suis très heureux de jouer ici", sagte er folgerichtig auf französisch in seinem herrlichen englischen Akzent. Monsieur Cocker versuchte wirklich alles, um mit den Franzosen in ihrer Landessprache, der schönsten Sprache der Welt (zumindest nach Ansicht der Franzosen), zu kommunizieren. Nicht selten kam er allerdings hierbei ins Stottern, was aber dem Charme dieser Ansagen keinen Abbruch tat, im Gegenteil. Schließlich zählt der gute Wille und der war bei dem Engländer vorhanden. "Seit vier Jahren wohne ich jetzt hier in Paris, aber meine Sprachkünste sind noch verbesserungsfähig", meinte er fast entschuldigend.

Nichts zu beanstanden gab es hingegen an dem Set des Jacketträgers mit der Hornbrille, das war nämlich vorzüglich. Besonders schön: die Ballade "I Will Kill Again", bei der mir eine leichte Gänsehaut über den verschwitzten Rücken lief, vor allem als Jarvis herzerweichend und mit Inbrunst " And wouldn't it be nice for all the world to live in peace?", sang. Nachdem die Hymne verklungen war, wand sich Jarvis erneut an das Publikum und erklärte trocken: "i'm not criminal", don't take the title literally". Natürlich ist Jarvis kein Verbrecher, obwohl ihm der Schalk im Nacken sitzt und er es faustdick hinter den Ohren hat, was man aufgrund seiner Erscheinung - er wirkt mit Brille und Jacket wie ein Englischprofessor - nicht so ohne Weiteres vermuten würde. Unvergessen ist vor allem die Störaktion von Jarvis Cocker während eines Auftrittes von Michael Jackson, nach der er von der Polizei abgeführt worden war...

Aber abgesehen von "I Kill Again" gibt es durchaus Texte, die autobiographisch sein könnten und wörtlich genommen werden könnten, so z.B. in Tonite (O-Ton Jarvis: "rubbish title"), in dem der Hüne zu sanfter Musik Songzeilen wie "Let's have some drugs, let's have some sex", croonte.

Nicht autobiographisch, sondern als Hommage war allerdings das countryeske Stück "Big Stuff" zu verstehen, J. Cocker hatte es dem kürzlich verstorbenen Lee Hazlewood gewidmet. "C'est un homme, qui a fait des chansons très beaux", erläuterte er seine Sympathie für den Ex- Duettpartner von Nancy Sinatra. Aber nicht nur dieses Stück, bei dem er sich am Ende theatralisch auf den Boden fallen ließ, war neu für mich, sondern vor allem die Zugabe. Ich traute meinen Ohren kaum, als ich -bereits auf dem Weg zum Konzert von CSS - eine Cover-Version von "Paranoid" von Black Sabbath vernahm. Jarvis mag Ozzy, ist denn das zu glauben? Hmm, scheint zumindest in zu sein, die alten Heavys zu covern, überraschten mich doch schon die Flaming Lips mit einer Neuinterpretation von "War Pigs" bei ihrem letztjährigen Pariser Konzert.

Das es möglich war, einen solch wuchtigen Sound wie bei "Paranoid" zu produzieren, verdankte der Brillenträger übrigens seiner fünfköpfigen Band, in der allerdings Richard Hawley fehlte. Es war also zumindest musikalisch keine reine "One Man Show", wie es der dritte Titel des Sets vermuten ließ. Ansonsten natürlich schon...


Setlist Jarvis Cocker Rock en Seine:

01: Fat Children
02: Don't Let Him Waste Your Time
03: One Man Show
04: I Will Kill Again
05: Tonight
06: Big Julie
07: Big Stuff
08: Black Magic
09: Cunts Are Still Runnin' The World
10: Paranoid (Black-Sabbath Cover!)

Anmerkung: von meinem eigenen Bild, welches Jarvis in gebückter Pose zeigt, war ich eitlerweise so begeistert, daß ich es mir auf einen edlen Holzrahmen ziehen ließ. Von dem Ergebnis bin ich begeistert! Die kompetente Berliner Firma myfotoprint.de macht so etwas und versendet die Ware auf Anfrage auch gut verpackt zum Kunden. Natürlich müssen es keine Rockstars sein, man kann auch seinen Kater, sein Baby, oder seinen Hamster rahmen lassen, aber uns interessieren Musiker natürlich am meisten.



Samstag, 25. August 2007

Tegan and Sara, Köln, 25.08.07

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Konzert: Tegan & Sara

Ort: Stadtgarten Köln
Datum: 25.08.2007
Zuschauer: knallvoll


Wenn das ZDF nicht so schändlich mit einer seiner größten Perlen umgehen würde, hätte das heutige Konzert der kanadischen Zwillingsschwestern Tegan Rain und Sara Kiersten Quin (Rain!) vermutlich nicht im Stadtgarten sondern im Gebäude 9 oder im Gloria stattgefunden. Weil aber niemand wahrnimmt, daß im Zweiten die fabelhafte und sehr coole Serie "Veronica Mars" läuft, hat auch niemand mitbekommen, daß da zwei Lieder von Tegan and Sara liefen ("So jealous" und "I know I know I know"). So waren nur wirklich große Fans der Band im Stadtgarten anwesend, nicht das normale Indie-Publikum, zumindest hatte ich den Eindruck.

Das Konzert war schon ewig ausverkauft. Beginn sollte laut Ticket pünktlich um 19.30 Uhr sein, schrecklich früh für einen Samstag abend. Es wurde dann aber doch
acht, bis ein einzelner Musiker, der sich dann als Karl Larsson aus Schweden vorstellte, die Bühne betrat. Karl ist offenbar Singer/Songwriter und machte ganz annehmbare Musik, die mich aber nicht vom Hocker riß. Larsson hat Tegan und Sara in Australien kennengelernt und supportete sie auf ihrer Europatour. Köln war die letzte Station seiner Begleitung. Irgendwie schien er es aber furchtbar eilig zu haben, denn zwischen den acht gespielten Lieder gab es kaum eine Pause. Die acht Stücke spielte er in einer knappen halben Stunde runter und wurde dann nett verabschiedet.

Fünfzehn Minuten später kamen die Hauptdarstellerinnen auf die Bühne. Tegan und Sara
wurden dabei von drei anderen Musikern begleitet, einem Bassisten, einem Gitarristen und einem Flip-Flops tragenden Schlagzeuger! Sara und Tegan (so hieß die Band früher) waren zwar nicht gleich gekleidet, immerhin aber beide in schwarz, sind aber unverkennbar Zwillinge. Mir sind nur zwei Unterschiede aufgefallen: Sie tragen unterschiedliche Tattoos auf den Armen und den Scheitel in unterschiedliche Richtungen! Saras Scheitel geht nach rechts, Tegans nach links.

Die beiden Schwestern spielen Gitarre und singen gemeinsam, wobei in der Regel eine der beiden den Hauptpart singt, das wechselt
aber. Tegan, die ältere der beiden, spielt zusätzlich Keyboard.

Das Set der beiden war sehr ungewöhnlich. Das Konzert begann mit drei Liedern vom 2004er Album "So jealous", dem tollen Ohrwurm "You wouldn't like it", "Where
does the good go" und "Speak slow." Danach folgten neun (!!!) Stücke vom in Deutschland laut Tegan noch nicht erschienenen Album "The con" (laut Internet schon). Sie vermutete aber, daß wir alle die CD schon hätten, denn es gäbe da dieses Internet, was ihre Plattenfirma nicht kapiere. Ich hatte irgendwo mal gelesen, daß früher, als sie noch nicht viele Lieder hatten, Konzerte der beiden auch aus vielen Geschichten bestehen, die Tegan und Sara immer wieder zwischen den Liedern erzählen. Trotz einiger Platten in der Zwischenzeit, ließen es sich die Schwestern nicht nehmen, viel zu reden - und zwar sehr unterhaltsam. Sara erzählte davon, mal auf den Dom geklettert zu sein, und das sei ungewöhnlich ("we don't walk very often in North America"), davon, daß die Leute so nett seien, sie zwar nicht wisse, ob sie jemand verstehe aber es wirkte alles so nett, sie sei aber eine "fucking bitch."

Schwester Tegan redete lieber über ihre Vorliebe, die ganze Nacht in der Löffelchen-Stellung zu verbringen. Sara konnte das überhaupt nicht nachvollziehen. Sie hätte das Bett gerne alleine, das läge vermutlich daran, daß sie acht Minuten jünger und damit neidisch auf ihre Schwester und deren Vorsprung im Bett
sei.

Zwischen den Ansagen wurde aber natürlich musiziert. Und das war wirklich toll! Tegan und Sara machen Indie-Pop (früher wäre das als Punk durchgegangen) mit
schönen Melodien, die durch die guten Stimmen, oft eben gemeinsam, richtig gut zur Geltung kommen. Mich hat nur ein wenig gestört, daß das Schlagzeug zu laut war. So kamen nämlich gerade die Stimmen manchmal technisch bedingt zu wenig zur Geltung. Insgesamt war es aber wirklich sehr gut! Die neuen Lieder kommen gut an. Und natürlich kannte fast jeder im Saal sie. Dieses Internet-Dings halt. Mir gefällt "The con" zwar nicht so gut wie "So jealous", aber die Hits "The con", "Like O like H" oder "Back in your head" und "Hop a plane" sind wirklich aufregend gut, davon haben die Schwestern mich heute überzeugt!

Nach der Phase der Lieder vom neuen Werk folgten mit den beiden großen Hits "So jealous" und "Walking with a ghost" (das ja sogar die White Stripes gecovert haben) von "So jealous" und "Living room" vom Vorgänger "If it was you" die letzten drei sehr umjubelten Stücke des regulären Sets.

Natürlich gab es Zugaben. Sowohl Lieder als auch Geschichten. "Monday, monday,
monday" kündigte Sara mit der Geschichte der Entstehung des Lieds an. Am Tag, als sie den Song geschrieben hat, wachte Sara nach einer durchzechten Nacht auf und bemerkte, als sie ihre Kleidung vom Vorabend sah, daß sie da wohl wie eine explodierte Erdbeere ausgesehen hatte, weil sie einen Erdbeer Daiquiri verschüttet hatte. Die Geschichte habe zwar nichts mit der Entstehung des Lieds zu tun, beweise aber, daß sie auch eine lustige Story erzählen könne...

Zwei weitere Lieder von "So jealous" beschlossen das Konzert nach etwas mehr als 70 Minuten. Ich bereue keine davon, es war alles hoch unterhaltsam! Natürlich kommen Tegan und Sara nicht an The Organ ran, eine gute Ersatzdroge sind die Schwestern allerdings schon. Und das Konzert war ein ganz großer Spaß!


Setlist Tegan & Sara Köln:

01: You wouldn't like me
02: Where does the good go
03: Speak slow
04: The con
05: Like O like H
06: Dark come soon
07: Back in your head
08: Hop a plane
09: Burn your life down
10: Nineteen
11: Knife going in
12: Are you 10 years ago
13: So jealous
14: Walking with a ghost
15: Living room

16: Monday, monday, monday
17: Take me anywhere
18: I know I know I know

Links:

- Tegan and Sara beim Highfield-Festival
- mehr Fotos




 

Konzerttagebuch © 2010

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